Tacos

Von Patrick Ben Koetter

- 5 Minuten - 1060 Wörter

Dieses Essen ist nicht nur, aber besonders beliebt bei meinen Kindern, denn jedes kann sich den eigenen Lieblingsmix zusammenstellen, selbst würzen / schärfen und natürlich behaupten die eigenen Creation sei die einzig wahre und beste von allen. ;-)

Ich stelle jede Beigabe immer in eine eigene Schale. Da sieht auf dem Tisch einfach umwerfend aus. Und ausserdem ist es ein wunderbar geselliges Essen, weil alle sich ständig alles über den Tisch reichen. Aber das meiner Ansicht nach Beste ist, es ist eine wahre Explosion unterschiedlicher Aromen und Texturen im Mund. Besonders im Winter, wenn alles draussen trist und trübe ist, sind die Tacos ein ordentliche Packung "Hallo wach!" für die Sinne.

Die meisten Beigaben in diesem Rezept sind vegetarisch / vegan. Wenn du umami-Geschmack und vegetarisch haben willst, dann brate Shi-Take oder andere Pilze an und lege sie mit dazu. Was Fleisch angeht habe ich gute Erfahrung mit Hühnerbrust im ganzen gebraten, anschließend zerteilt und gesalzen oder gebratenem Rinderhack (dunkler Geschmack) gut.

Tacos

Du brauchst Tacos, vielleicht sogar die mit Maismehl, Rotis (gibt es fertig beim Inder) oder Dürüm (gibt es im türkischen Supermarkt) als Fladen für die Wraps. Ich lege immer ein paar in ein Geschirrhandtuch und erwärme sie dann für ca. 45 s bei 600 Watt in der Mikrowelle.

Diese Dinger sind die Basis für alles was jetzt kommt. Du bist frei in der Variation. Ich versammle meist Dinge, die in die Küche einer bestimmten Kultur / Region passen, damit das Ganze in sich stimmig wirkt.

Basissaucen

Diese Saucen kommen auf jeden Taco. Es wird damit ein wenig bestrichen, damit das Taco nicht so trocken bleibt… ;-)

Joghurt / Öl

Nimm einen Becher (150 g) säuerlichen Joghurt z. B. Bulgara Joghurt und rühre ihn cremig. Dann gib einen TL Salz hinzu und in etwa 3 EL Olivenöl. Verrühre alles und zieh es glatt.

Hummus

Entweder du kaufst Hummus oder du nimmst 250 g (1 Dose) gekochte Kichererbsen, giesst das Wasser ab und (!) behältst es zurück. Dann pürierst du die Kichererbsen, giesst das Kichererbsen-Wasser an bis es cremig / leicht flüssig wird und dann fügst du schrittweise Tahina (Paste aus feingemahlenen Sesamkörnern) hinzu bis der Hummus-Geschmack so ist wie du ihn haben willst.

Avocado

Schnapp Dir ein / zwei reife Avocados, halbiere diese der Länge nach, entferne den Kern und schäle das Fleisch in einem Stück mit einem grossen Esslöffel aus der Schale.

Dann leg eine der Avocadohälften mit der flachen Seite auf ein Schneidebrett, nimm ein schmales Messer, schneide horizontal jeden Zentimeter durch die Avocado, schneide sie vertikal von vorne nach hinten ebenso und am Ende quer. Pack alles so wie es nun ist in eine Schale. Repeat bis alle Hälften so zerteilt sind.

Gurken, Karotten

Schneide beide Zutaten in 0,5 cm³ Würfel und packe diese in Schalen.

Tomaten

Besorg dir Tomaten, die nach was schmecken. Wenn du Fleischtomaten hast, dann erwäge ggf. das Kerngehäuse zu entfernen und nur das Fleisch zu servieren, denn dann suppt das Ganze nicht so und ihr könnt das volle Fleisch geniessen. Cocktailtomaten sind auch gut. Schneide wieder in kleine Stücke, salze leicht (!) und füge etwas Olivenöl hinzu.

Frühlingszwiebeln

Putze einen Bund Frühlingszwiebeln, indem du die Enden entfernst und die äusserte Lage vom Grün kommend nach vorne über den weißen Anteil abziehst, und schneide diese in kurze Ringe. Salz, Olivenöl. Fertig.

Eier

Koche Eier hart und schneide diese in mundgerechte Stücke. Ab in eine Schale.

Aubergine

Eine Aubergine reicht für 2 Personen. Entferne den Blütenansatz und teile die Aubergine quer in ca. 3 - 4 cm dicke Scheiben. Dann schneide jede Scheibe in 8 - 10 Kreissegmente, pack alles in eine Schale und salze das Alles leicht. Hebe das Salz vorsichtig mit den Händen unter und vergiss das Ganze für 15 Minuten. ;-)

Währenddessen kannst du entspannt eine Pfanne, idealerweise mit dickem Boden, auf mittlere Temperatur erhitzen, denn wir wollen Röstaromen und die entstehen nur beim Braten oder Grillen.

Dicker Boden und die richtige Hitze

Ein Topf oder eine Pfanne mit dickem Boden gleichen Temperaturschwankungen aus. Das ist nicht erforderlich wenn du ein Gaskochfeld nutzt, weil es mit seinem Brenner beständig Hitze an den / die Topf / Pfanne abgibt. Wenn du aber ein Induktionsfeld, ein Ceran-Feld oder klassische Kochfelder nutzt, dann heizen diese nicht durchgängig, sodern in Intervallen. Das ist Gift für das Braten wenn du eine Pfanne mit dünnem Boden verwendest!

Sobald du dann etwas in die Pfanne legst, sinkt deren Boden-Temperatur durch das Bratgut. Davon weiß dein Kochfeld aber nichts. Es regelt die Temperatur nicht nach und so kühlt der Boden aus - unter die Temperatur zu der die Pfanne brät. Die Poren dessen was du braten möchtest schließen sich nicht und stattdessen beginnt Flüssigkeit aus z. B. der Aubergine auszutreten. Sobald das geschehen ist, kocht die Pfanne die Aubergine und sie wird nie crispy werden.

Die Pfanne soll also so heiß sein, dass die Auberginen bräunen, aber sie soll gleichzeitig so kalt sein, dass die Auberginen-Stücke aussen nicht verbrennen, während wir ihr Inneres garen. Kompliziert? Im Grunde gar nicht wenn du Pfanne und Herd einmal kennengelernt hast. Fang einfach bei einer Temperatur an und merke dir Temperatur und Ergebnis. Dann steuere beim nächsten Mal nach wenn das deiner Ansicht nach notwendig ist und schon bald wirst du die Dinge genau so auf den Punkt haben wie du das möchtest.

Bedecke den Pfannenboden (erst wenn der Rand der Pfanne heiß ist!) mit etwas Olivenöl und lege (Spritzer!) die Stücke mit etwa 2 cm Abstand zueinander hinein. Achte auf den Abstand! Wenn sie zu nahe aneinander liegen, dann dämpfen sie sich gegenseitig beim Garen und sie werden weich und matschig. Das ist jetzt definitiv die Zeit für „Geduld, mein junger Padavan“-Mantras – und eine Gabel, um die Dinger einmalig zu wenden.

Wenn du alle Stücke gegart und einer Schale versammelt hast, ist Zeit abzuschmecken. Bedenke: solange alles noch warm ist, wirken die Gewürze intensiver und alles mit Säure verliert an Wirkung. Ich nehme einen Esslöffel Harissa auf 2 Auberginen und erst (!) wenn alles abgekühlt ist, füge ich vielleicht noch Zitronensaft hin zu, salze, werde ein paar Pinienkerne hinzu und eine Handvoll gehackte Korianderblätter.

Topping

Koriander

Frischen Koriander hacken und ab in eine Schale. (Gibt es meist günstig im türkischen oder im Asia-Supermarkt.)

Frischer Pfeffer

Frischer, grüner Pfeffer ist einen Umweg über den gut sortierten Asia-Supermarkt wert. Dort gibt es ihn in Trauben am Zweig. Ablösen und grob hacken.